Intel Haswell übertakten: Neue Details bekannt, starkes Overclocking über Referenztakt möglich
Im Rahmen des derzeit stattfindenden IDF 2013 in Peking wurden nun neue Details zu Intels neuer CPU-Generation Haswell für den Sockel 1150 bekannt. Übertakter müssen mit einigen Änderungen rechnen, die Ihnen aber größtenteils gefallen dürften. Intel schränkt das Übertakten von Haswell-Systemen nämlich weniger stark ein als noch bei Sandy Bridge und Ivy Bridge.
Die wohl wichtigste Änderung für Übertakter betrifft den Referenztakt. Dieser lässt sich zwar grundsätzlich wie von Sockel-1155-Systemen gewohnt nur um wenige Prozent anheben (Intel rechnet mit 5-7 Prozent Spielraum), allerdings spendiert Intel der neuen Plattform zusätzliche Teiler für 125 und 167 MHz Referenztakt. Diese BCLK-Stufen standen bisher nur Sockel-2011-Nutzern mit Sandy-Bridge-Extreme-CPUs zur Verfügung. High-End-Mainboards mit Z87-Chip werden diese Option sicherlich bieten, ob günstige Platinen mit anderen PCHs (Platform Controller Hubs) die zusätzlichen Teiler bieten, ist aber fraglich. Es ist außerdem noch nicht bekannt, ob nur für Übertakter gedachte K-CPUs mit den Straps für 125 und 167 MHz BCLK betrieben werden können oder ob etwa auch günstige Celeron- oder Pentium-Modelle wie noch beim Sockel 1156 stark über den Referenztakt beschleunigt werden können. Ob sich der 167-Mhz-Strap in der Praxis gut nutzen lässt, muss sich erst noch zeigen: Sandy-Bridge-Systeme lassen sich in diesem BCLK-Bereich nicht immer stabil betreiben.
Der höchstmögliche CPU-Multiplikator liegt nun bei 80, wodurch theoretisch Taktraten über 8 GHz möglich sind. Damit geht Intel eine entscheidende Schwäche von Ivy Bridge im Extreme-Overclocking-Bereich an: Bisher lag der höchste Multiplikator für K-CPUs bei 63, wodurch der Referenztakt auf über 110 MHz gesteigert werden musste, um 7 GHz zu erreichen. Nur wenige Systeme sind dafür geeignet. Anders als bisher ist es möglich, die Geschwindigkeit der internen Kommunikationsschnittstelle zwischen den einzelnen CPU-Bestandteilen ("Ring") unabhängig vom Kerntakt zu beeinflussen. Der Maximalwert ist 80x, die Ring-Spannung kann bis zu 2 Volt betragen.
Die I/O-Spannungen können wie die System-Agent-Spannung um bis zu 0,5 Volt vom Standardwert abweichen ("Offset"), bei der Kernspannung sind bis zu 2 Volt möglich. Die Spannungsregelung kann so eingestellt werden, dass die Kernspannung angehoben wird, wenn der Turbo-Takt überschritten wird. Es ist auch möglich, mit einer konstanten Spannung (die Intel für Extreme-Overclocking vorsieht) oder mit einem Offset-Wert zu arbeiten, was Intel als wichtig für "Mainstream Overclocking" einstuft. Zumindest auf dem Papier ergeben sich aus den in den Prozessor gewanderten Spannungswandlern also keine Einschränkungen für Übertakter.
Wie bei Ivy Bridge kann der RAM-Takt in Stufen von 100 und 133 MHz gesteigert werden. So stehen beispielsweise bei 100 MHz Referenztakt Teiler für 933 MHz (DDR3-1866), 1.000 MHz (DDR3-2000) und 1.067 MHz (DDR3-2133) zur Verfügung. Gemäß der Intel-Folie werden bestimmte Prozessoren, also wohl K-CPUs, Teiler bis DDR3-2933 bieten. In Zusammenarbeit mit Hwbot wird die Overclocking-Software Intel Extreme Tuning Utility zukünftig einen Benchmark beinhalten, bei dem das Ergebnis direkt mit Resultaten verglichen werden kann, die bereits in der Hwbot-Datenbank vorliegen.
Quelle: Intel.activeevents.com