Der so genannte BKA-Trojaner versucht in einer neuen Variante nicht mehr nur, Nutzer zu erpressen, sondern jubelt diesen auch automatisiert Kinderpornographie unter.
Die Malware trat bisher schon in verschiedenen Varianten auf. Stets ging es darum, dass dem Nutzer Rechtsverstöße vorgeworfen wurden. Der Schädling blockierte dabei den weiteren Zugang zum Rechner. Er gab sich als Tool des Bundeskriminalamtes (BKA) aus und forderte den Anwender auf, eine angebliche Geldstrafe über ein anonymes Payment-System zu überweisen, um wieder eine Freischaltung zu erreichen.
Anfangs wurden dem Nutzer vermeintliche Urheberrechtsverletzungen vorgeworfen, eine spätere Version behauptete, auf dem infizierten Rechner wurde Kinderpornographie gefunden. Wie die Initiative Botfrei, die vom Provider-Branchenverband Eco und dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) initiiert wurde, mitteilte, ist aus letzteren Vorwurf nun Realität geworden.
Der Schädling lädt in einer neuen Version tatsächlich entsprechende Inhalte auf den Rechner und präsentiert diese als angebliche Beweise inklusive vermeintlicher Geburtsdaten der dargestellten Kinder. Dadurch wird die Malware für den Anwender nicht nur zu einem Ärgernis, sondern sorgt streng genommen dafür, dass dieser tatsächlich in den Besitz entsprechender Inhalte kommt und sich streng genommen strafbar macht.
Betroffenen wird daher geraten, sich bei der Botfrei-Initiative ein passendes Entfernungs-Tool herunterzuladen. Dieses sorge nicht nur dafür, dass die Malware vom Rechner kommt und dieser wieder nutzbar wird. Auch die Rückstände der Infektion wie die heruntergeladenen Bilder werden gelöscht. Da der Schädling lediglich bereits länger bekannte Sicherheitslücken ausnutzt, um Computer zu infizieren, kann man sich außerdem schützen, wenn die Updates für Betriebssystem und Anwendungen auf aktuellem Stand gehalten werden.
Quelle:
BKA-Trojaner: Jetzt auch mit Kinder-Pornographie