Über 100.000 Datenträger sichergestellt: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen PC Fritz wegen Verbreitung illegaler Windows-7-Kopien
In einer Pressemitteilung hat Microsoft bekannt gegeben, dass am vergangenen 18. September 100 Beamte der deutschen Staatsanwaltschaft 18 verschiedene Objekte der PCFritz.de Onlinestore GmbH durchsucht haben. Als Grund nannte man den dringenden Verdacht, dass der Händler Software von Microsoft im großen Stil fälscht und daraufhin als Originale verkauft. Man sei aufgrund zahlreicher Rücksendungen von betrogenen Kunden auf den Tatverdacht gekommen.
Wer in letzter Zeit den Onlineshop PC Fritz aufgerufen hat, dem ist direkt eine Dame im Avatar-Style an den Hals gesprungen. Diese ziert ein Sonderangebot für Microsofts Windows 7 in der Professional-Version mit 64 Bit inklusive des Service Packs 1, welche lediglich knapp 30 Euro kosten soll. Zum Vergleich: In unserem Preisvergleich kostet dieselbe Lizenz mindestens 63 Euro. Laut Microsoft handle es sich hierbei um Nachempfindungen, wie sie beim OEM-Hersteller Dell als Sicherheitskopien, auch Reinstallations-DVDs genannt, zu den Rechnern beigefügt werden. Die Kopien seien dann mit einer eigenen Verpackung und einem ebenfalls gefälschten Echtheitszertifikat ausgestattet worden.
Wie diese realisiert worden sind, wisse der Software-Hersteller derzeitig noch nicht, zumindest wollte man dazu keine Angaben machen. Die Ermittlungen seien bereits seit Monaten im Gange, da Microsoft vermehrt von anscheinend betrogenen Kunden kontaktiert worden sei, deren Lizenz nicht funktionierte und die als illegale Kopien identifiziert worden sind. Daraufhin wurde bei der deutschen Staatsanwaltschaft für Organisierte Kriminalität in Halle eine Strafanzeige eingereicht. Diese scheint nun Früchte zu tragen, denn 100 Beamte haben insgesamt 18 Objekte, darunter Lagerhallen, Büros und Privatwohnungen, durchsucht und dabei über 100.000 Datenträger sichergestellt.
Diese werden mitsamt weiteren mutmaßlichen Fälschungen, die im Voaus abgefangen worden sind, auf Echtheit überprüft. Laut eigenen Angaben sei aber ein Schaden im "siebenstelligen Bereich" verursacht worden. Gegenüber den Kollegen von Golem erläuterte man, dass bei der Razzia sämtliche Räumlichkeiten menschenleer gewesen seien. Des Weiteren war das Unternehmen PC Fritz telefonisch für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Wir empfehlen dringlichst, das Angebot von PC Fritz nicht wahrzunehmen, solange der Sachverhalt nicht eindeutig geklärt ist.
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